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Darf ich mit dem IEC Visa freelance work machen?

Das Working Holiday Visa ist ein open work permit, also darfst du für jeden beliebigen Arbeitgeber arbeiten, egal ob angestellt oder als Freelancer oder Contractor (außer natürlich in den Jobs, die auf dem work permit ausgeschlossen sind).

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Mit dem Young Professional Visa bist du in Kanada an einen Arbeitgeber gebunden und darfst keinen Nebenjob haben, auch nicht, wenn es ein Freelancer Job ist. Wenn du aber für einen Arbeitgeber z.B. in Deutschland arbeitest, darfst du es machen, denn du nimmst keinem Kanadier einen Job weg. Beispiele sind IT-Jobs, Writer-Jobs, Webdesign oder sonstige Jobs, die man aus der Ferne ausüben kann.
 

Gerne gehe ich auf das Thema Freelancing ein und zeige ein paar wichtige Vor- und Nachteile auf. 

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Die Vorteile von Freelancing

Man kann sein eigener Boss sein.

Die Bezahlung ist besser.

Man kann selbst wählen, an welchen Projekten man arbeiten möchte.

Keine festgelegten Arbeitszeiten, man kann selbst seine Zeit einteilen.

Man hat die Flexibilität, den Zeitplan so anzupassen, dass man das Leben voll auskosten kann.

Als Freelancer kann man bei der Steuererklärung mehr Ausgaben abziehen.

Abzüge, die für normale Angestellte nicht möglich sind. Z.B. Reisekosten, den Internetanschluss, Handykosten, usw.

Man kann von überall aus arbeiten

in der Bücherei, im Starbucks oder Tim Hortons, in einem Park an einem schönen Sommertag, sogar auf der Couch im Pyjama.

Die Nachteile von Freelancing im Vergleich zu einem normalen Angestellten

Man bekommt keine Überstunden bezahlt.

Man bekommt kein vacation pay (Urlaubsgeld), also 4% vom Bruttoeinkommen

Man bekommt kein holiday pay (Feiertage), zusätzlich 8 Stunden pro Feiertag, davon gibt es 9 in Kanada.

Die CPP Pflichtbeiträge für die Rentenversicherung sind höher

Man muss sowohl den Arbeitnehmeranteil als auch den Arbeitgeberanteil zahlen, weil man sein eigener Arbeitgeber ist.

Man ist am Arbeitsplatz nicht durch den Auftraggeber versichert, sondern man muss sich privat versichern, was sehr teuer werden kann. In einem Bürojob nicht so schlimm, aber in einem Handwerksberuf kann viel passieren. Und das übernimmt keine Auslandskrankenversicherung.

Kein Anspruch auf Arbeitslosengeld

Man ist für die Zahlung seiner eigenen Einkommenssteuer selbst verantwortlich.

Ein paar wichtige Informationen, die zu beachten sind:

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  • In Kanada muss man ein Einzelunternehmen (sole proprietor) nicht registrieren, wenn man den eigenen Namen als Firmennamen verwendet. Wenn man mit einem anderen Namen die Rechnung schreibt, muss dieser registriert werden.

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  • Je nach Haftungsrisiko sollte man eine business insurance abschließen. z.B. wenn man als contractor im Bau arbeitet. Damit man abgesichert ist, wenn man wegen Fehlern verklagt wird. 

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  • In manchen Städten muss man eine business licence beantragen. Dazu müsstest du dich speziell über die Voraussetzungen der jeweiligen Stadt informieren. z.B. für Vancouver braucht man eine business licence. <Hier>

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  • Bei der Steuererklärung muss man als contractor oder self-employed das Formular "T2125 Statement of Business or Professional Activities" ausfüllen und das Einkommen melden. Dementsprechend wird versteuert.

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  • Ab einem Verdienst von $30,000 in vier aufeinander folgenden Quartalen muss man sich auch für die GST-Nummer registrieren, diese GST dann in den Rechnungen ausweisen und die GST (Umsatzsteuer) an die Steuerbehörde abführen. Dementsprechend wird die Steuererklärung am Ende des Jahres kompliziert und ein accountant muss an diese Sache ran.

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